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Die Schmerzanamnese
Am Beginn jeder Untersuchung steht eine umfassende Anamnese.
Sie sollte multifaktoriell ausgelegt sein und nach zahlreichen psychologischen und medizinischen Aspekten fragen:
Schmerzlokalisation: (wo schmerzt es, wo am stärksten?)
Schmerzdauer: (ist der Schmerz dauernd oder mit Unterbrechungen, gibt es schmerzarme bzw. schmerzfreie Zeiten?)
Schmerzverlauf: (hat der Schmerz plötzlich oder schleichend begonnen, gibt es allmähliche oder plötzliche Veränderungen im Verlauf?)
Schmerzqualität: (ist der Schmerz einschießend, stechend, drückend, brennend, empfindlich bei Berührung, pochend pulsierend, kribbelnd?)
Schmerzintensität: (wo schätzen Sie ihren Schmerz ein (Skala von 0-10)
Begleitsymptome: (z.B. Übelkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Hautveränderungen, Kraftverlust, und wieweit sind diese Symptome belastungs-, schmerz -, oder medikamentenabhängig?)
Frühere Erkrankungen: (körperliche Erkrankungen, Operationen, Unfälle, psychische Störungen)
Verhalten bei Schmerz: ( z.B. eingeschränkte Mobilität, Auf- u. Abgehen, körperliche Schonung)
Bisherige Therapien: (welche medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien wurden gemacht, wer brach die Therapie ab? - aus welchem Grund?)
Persönliche Entwicklung: (welche Auswirkung hat Schmerz und Schmerzerkrankung auf das Berufsleben, Partnerschaft, usw.)
Krankheitskonzept: (welche Einstellung gibt es zur Schmerzentstehung, Therapie, und welche Behandlungsziele werden erwartet?)
Fremdanamnese: (Angaben von einer nahe stehenden Person geben zusätzliche Hinweise, die zum Erfolg der Therapie beitragen können)
Beobachtung des Betroffenen: (Gesichtsausdruck, Körpersprache, Fehlhaltungen)
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