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Trigeminusneuralgie

 

 

Die Trigeminusneuralgie ist  ein Gesichtsschmerz, der sich exakt auf das Gebiet der Trigeminusäste beschränkt und durch eine Nervenschädigung in diesem Bereich, die fast immer durch äußere Reize ausgelöst wird, verursacht ist.

Sie ist gekennzeichnet durch sehr heftige, plötzlich auftretende Schmerzen, die sich nach Intervallen völliger Schmerzfreiheit salvenartig wiederholen.

Definition

Betroffen ist der fünfte Hirnnerv, Nervus Trigeminus genannt, der aus drei Ästen besteht. Meist ist jedoch der zweite oder dritte Ast des Nerven betroffen, also der Ober- und Unterkiefer und der Mund. 

Die Schmerzen treten blitzartig auf. Sind extrem heftig und dauern zwischen Sekunden und wenigen Minuten. Sie werden durch äußere Faktoren begünstigt, wie kalter Luftzug, Essen, Kauen, Zähneputzen oder Gesichtwaschen mit kaltem Wasser. Man nennt diese Auslösung durch äußere Faktoren auch Triggerung.

Schmerzreflektorisch kommt es dabei oft zu Verkrampfungen der Gesichtsmuskulatur, man nennt daher diese Erkrankung auch Tic douloureux.

Meist ist nur eine Seite betroffen.

Die Ursache der Trigeminusneuralgie ist nicht ganz geklärt. Diskutiert wird eine  Druckschädigung im Hirnstammbereich durch ein kreuzendes Gefäß. Die Pulswellen dieses Gefäßes sollen dabei zu einer lokalen Demyelinisierung (Entmarkung) des Nerven führen. In der Folge kommt es zu Kurzschlüssen im Nerven, die überschlagenden Impulse werden als Schmerzen wahrgenommen.

Zur Behandlung der Trigeminusneuralgie gibt es eine Vielzahl an therapeutischen Möglichkeiten.  

Welche Therapie im Einzelfall zu empfehlen ist, hängt von vielen sowohl subjektiven als auch objektiven Faktoren ab und muss in einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Oft ist es auch sinnvoll eine zweite Meinung einzuholen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Trigeminusneuralgie zu behandeln. An erster Stelle steht immer die medikamentöse Behandlung. Nur wenn diese nicht ausreicht oder Nebenwirkungen auftreten, welche ein adäquate medikamentöse Behandlung verhindern, können chirurgische Behandlungen erwogen werden.

 

Behandlungsmethoden

- Medikamente:

  Antikonvulsiva: Carbamazepin, Oxcarbazepin, Gabapentin, Pregabalin, Phenytoin

  Antidepressiva

- Infiltration

- Thermokoagulation

- Ballonkompression

- Glycerolinjektion

- Mikrovaskuläre Dekompression

- Radiochirurgie 

Die Diagnosestellung erfolgt fast immer aufgrund der Symptome. Diese sind in der Regel so typisch, dass die Diagnose bereits aus der Schilderung des Patienten erfolgen kann. Trotzdem wird routinemäßig eine Kernspintomographie durchgeführt, um andere Erkrankungen wie z.B. einen Tumor oder eine Gefäßmissbildung am  Nerven auszuschließen. 

Die Trigeminusneuralgie tritt in der Regel erst in der zweiten Lebenshälfte auf und betrifft somit Menschen ab dem 45.Lebensjahr. Von 100.000 Personen sind etwa 40 davon betroffen. Das Verhältnis Männer zu Frauen beträgt 2:3

 

 

 

 


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